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Tourismus in der Zukunft

Gedanken zum Ferienverhalten, zum Massentourismus und zu den Menschenrechten.


Je mehr Ferien und Geld wir haben, desto mehr reisen wir!

Je billiger Fliegen ist, desto weiter reisen wir.

Reisen ist an und für sich nicht schlecht. Wir wollen erfahren, wie andere Völker unter anderen Gegebenheiten leben und glücklich sein können. Aber mit dem heutigen Massentourismus stossen wir immer mehr an Grenzen. 

Betrachten wir Auslandferien als ein Menschenrecht? Oder dürfen in Zukunft nur hochentwickelte, reiche Bevölkerungsgruppen reisen? Wenn alle Erdenbürger gleich viel und gleich weit reisen, dann fahren wir die Welt «an die Wand».


Für den Massentourismus werden in den Feriendestinationen Hotels und Infrastrukturprojekte gebaut. Die Einwohner verlassen ihre bisherigen Tätigkeiten und wenden sich ganz dem Tourismus zu. Sie werden immer abhängiger.

Welche Risiken die Völker damit eingehen, wird bei politischen Unruhen, Kriegen, wie Rezessionen oder auch bei Epidemien voll sichtbar. Auf einmal steht das Personal auf der Strasse. Das schlägt schnell auf die gesamte Wirtschaft des Landes durch. Die Finanzinstitute können keinen Ertrag mehr für die Altersvorsorge erwirtschaften. Das Volk kann die Infrastrukturkosten nicht mehr tragen….

Welche Gefahren Epidemien mit sich bringen, erleben wir gegenwärtig. Viren lassen sich nicht kontrollieren und verbreiten sich ungeahnt schnell - bringen unser Gesundheitswesen an den Anschlag. Die Entwicklung neuer Impfstoffe braucht Zeit. Neben den finanziellen Aspekten hat der Tourismus auch grossen Einfluss auf die kulturellen und religiösen Gegebenheiten eines Landes und kann u.a. lokale Unruhen auslösen.

Was sollten wir ändern?

Wir sollten in Zukunft den Tourismus weltweit auf ein erträgliches Mass beschränken. Ein Mass, das für die Länder auch in einem Krisenfall tragbar ist.
Wir müssen wieder lernen, dass Ferien auch ohne langes Reisen möglich und schön sind. Bleiben wir doch in einem näher gelegenen Gebiet mit vertrauten Strukturen. Damit können wir einen Beitrag leisten, die schnelle Ausbreitung der Viren zu verhindern.

Kritische Frage und Gedankenspiel:

Müssen die Kreuzfahrtschiffe in Zukunft überall anlegen? Was können Passagiere bei den kurzen Zwischenhalten überhaupt profitieren? Könnte man die Schiffe nicht auf dem offenen Meer als Luxushotels verankern? An Informationsanlässen mit Naturfilmen, mit Laser- und Tanzshows, auch mit Marktständen die Eigenheiten der Länder simulieren? Danach ginge es wieder auf Deck zum Flanieren, zum Baden oder mit der «Sonntagsrobe» in die zahlreichen Restaurants zum üppigen Essen. Die Touristen würden damit in einem Luxusghetto leben, das wenig Auswirkung auf die Bevölkerung der Länder hätte. Dort würde sich eine teure Infrastruktur erübrigen. Man könnte auf diesen Kreuzfahrtschiffen ohne Anstrengung, ohne Abstriche bei den Annehmlichkeiten in 10 - 80 Tage virtuell um die Welt reisen (über Stock und Stein!), ohne dass das Schiff wirklich herumfährt und die Umwelt belastet.
Ich bin sicher, dass die Passagiere auch von diesen Ferienreisen schwärmen würden.