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Der Schlaf Kraftspender – Krafträuber

Öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema Schlaf


Die Kommission für soziale Anliegen der Gemeinde Jegenstorf hatte am 13. März 2024, in verdankenswerter Weise, eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema Schlaf organisiert. Der Anlass – er richtete sich an alle Generationen - wurde erfreulicherweise gut besucht.

Im Zentrum der Referate von Dr. med. Folkert Maecker vom Ärztezentrum Jegenstorf sowie lic. phil. Caroline Frick, Psychotherapeutin, Jegenstorf, stand der Schlaf resp. die Schlaflosigkeit und die daraus entstehenden Probleme. 

Dr. med. Folkert Maecker leitete anhand neuster Forschungsergebnisse in die Thematik ein. Wir alle, auch alle Tiere, sind auf einen gesunden Schlaf angewiesen. Erwachsene brauchen in etwa 8 Stunden pro Tag. Im Schlaf regeneriert der Körper. Die Organe, die im Schlaf ihre Leistung etwas zurückfahren, können sich erholen. Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend.

Der Schlaf wird durch Hormone (Serotonin und Melatonin) und durch das Umgebungslicht angestossen und verläuft in verschiedenen Phasen. Entscheidend sind dabei die Tiefschlafphasen (sog. Non-REM), die sich mit den oberflächlichen Schlafphasen (sog. REM) in ca. 90-minütigem Abstand abwechseln.

Wenn man während längerer Zeit schlecht schläft, steigt die Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Krebs – und die Lebenserwartung sinkt.

Es ist nicht von Bedeutung, wenn wir während der Schlafphasen gelegentlich aufwachen. Kritisch wird es erst, wenn wir anschliessend nicht mehr richtig einschlafen können.

Schlaflosigkeit oder Schlafprobleme werden bei uns häufig diagnostiziert und wurden früher meist durch Medikamente bekämpft. Heute werden jüngeren Patienten nur noch in seltenen Fällen Medikamente verschrieben, auch um Abhängigkeiten zu verhindern. Anstelle der Medizin wird heute mehr Psychotherapie eingesetzt.

Ein anderes Schlafproblem bringt die Schlafapnoe. Hier wird der nächtliche Atemstillstand durch Druckmasken verhindert.

Frau lic. phil. Caroline Frick zeigte auf, wie im Bereich der Psychotherapie Schlaflosigkeit oder Schlafprobleme behandelt werden. Angestrebt wird, Stress und Entspannung in ein gesundes Verhältnis zu bringen und eine innere Ruhe aufzubauen.

Den Patienten werden Wege aufgezeigt, wie sie die Schlafprobleme effizient überwinden können. Von zentraler Bedeutung ist das «Runterkommen» vor dem Zubettgehen und auch das vorgängige Festlegen von Strategien, falls Schlafstörungen auftreten sollten. Anstelle endlosen Grübelns sind Entspannungsübungen angesagt. 

Entspannungsübungen zum Einschlafen:

  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Eine wirksame Übung: Indem alle Muskeln aktiv angespannt und anschliessend bewusst entspannt werden.
  • Autogenes Training: Eine Technik, die durch eine Art Selbsthypnose zu körperlicher und seelischer Entspannung führen soll. Bei diesen Übungen konzentrieren Sie sich darauf, einzelne Körperteile gezielt zu spüren und danach zu entspannen.
  • Military-Method: Die amerikanische Entspannungstechnik (2 Minuten oder weniger zum Einschlafen) wurde speziell entwickelt, um Piloten der US Navy zu helfen, schneller zu schlafen. Grundlagen der Military-Method basieren ähnlich wie das autogene Training auf Atmung und Muskelentspannung.
  • Achtsamkeitsmeditation: Eine Form der Meditation, bei der Sie sich intensiv bewusst machen, was Sie im Moment tun, wahrnehmen und fühlen.

 

Zum Abschluss des Anlasses wurde ein Blatt mit Tipps für einen guten Schlaf verteilt:  pdf-Dokument

HZ